Montag, 23. Januar 2012

Die Montagskolumne: Schönheitschirurgie, ein Déjà-vu und das große Gähnen

Déjà-vu-Erlebnisse, Brüche im Gesicht, und Langeweile am Samstag Mittag sind Dinge, die man nicht mit der Bundesliga in Verbindung bringt, und doch waren das die prägenden Eindrücke des ersten Spieltags der Rückrunde.

Das Déjà-vu-Erlebnis hatte Manuel Neuer. Wie schon im Hinspiel hatte er auch dieses mal einen riesigen Anteil daran, dass Gladbach auf der Siegerstraße landet und als einer dieser kleinen großen Vereine da oben mitkicken kann.

Ein anderer Trend, der sich gerade in der Liga abzeichnet, scheint wohl die Gesichtsfraktur zu sein. Ein paar Trendsetter haben wir ja in der Hinrunde schon beobachten dürfen. In der Rückrunde wollen nun alle mitmachen. Sebastian Prödl wurde von Dorge Kouemaha sofort mit Nasenbein- und Kieferbruch ins Krankenhaus getreten. Aus Solidarität hat Kaiserslautern Kouemaha heute allerdings auch für 6 Wochen als verletzt erklärt. Es schnuppert nach Fair Play-Auszeichnung. Etwas anders geht man da in Schalke vor. Da die Gegner nicht gewillt sind, den Königsblauen ein amtliches Veilchen zu verpassen, machen das die Schalker einfach selbst. Marco Höger streckte seinen Teamkameraden Benedikt Höwedes mit einer gekonnten Kopfnuss nieder und sorgte für einen Jochbeinbruch, wie es Joep Matip in der Hinrunde auch schon bei Jan-Klaas Huntelaar praktizierte. Hier die Gesichtsgeschädigten der Saison:

  • Neven Subotic (Mittelgesichtsbruch)
  • Sven Bender (doppelter Kieferbruch)
  • Sebastian Kehl (Prellung)
  • Michael Ballack (Nasenbruch)
  • Gojko Kacar (Nasenbeinbruch)
  • Sebastian Prödl (Nasenbein – und Kieferbruch)
  • Benedikt Höwedes (Jochbeinbruch)
  • J.-K. Huntelaar (Nasenbeinbruch)

Eine auffällige Häufung gibt es hierbei im Pott. Genauer gesagt bei den Erzfeinden Dortmund und Schalke. Man wird doch nicht etwa neben dem Bundesliga-Meistertitel auch noch andere Meisterschaften austragen!? Wie dem auch sei. An dieser Stelle allen Wehweh-Geplagten des Wochenendes eine gute Besserung von Bertis Erben.

Wenn man sich allerdings mit solchen Nebenschauplätzen auseinandersetzen kann, dann heißt es, dass sonst nicht viel passiert ist. Gut, interessante Partien gab es durchaus am Freitag und Sonntag zu sehen. Aber der Samstag-Nachmittag als Inbegriff des Fussball-Wochenendes bot eher Magerkost denn attraktiven Rückrundenstart. Magere 8 Tore in 6 Partien und etwas weniger Fussballkunst als erwartet. Schön jedoch, dass Freiburg mit neuem Trainer gleich Punkten konnte und die Ironie des Schicksals dieses mal in Wolfsburg auf den Plan trat, als dem VfL Shopping 08 ausgerechnet ein Spieler der eigenen Jugend den Sieg gegen Köln sicherte. Michael Skibbe hingegen konnte mit seinem Team keinen erfolgreichen Start feiern und schenkte Nürnberg mit einer müden Leistung endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Einzig die neuen alten Titelaspiranten Schalke und Dortmund zeigten wirklich herausragenden Fussball am Wochenende und bescheren der Bundesliga hoffentlich mal wieder einen Vierkampf um den Titel. Bis dahin ist allerdings noch ein langer Weg und erstmal zählt nur eins:

HAUPTSACHE WIEDER FUSSBALL!

(CL)

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