Montag, 17. September 2012

Eintracht Bamberg - FC Bayern Amateure (12. Spieltag Regionalliga Bayern, 14.09.2012)

Das "Konzept" (öhm...) von Bertis Erben beinhaltet nicht nur über aktuelles Bundesligageschehen zu schreiben, sondern wir wollen vor allem auch vom Spaß berichten, den wir selbst bei diversen Spielen haben. Diesmal hat es sogar einen Großteil unserer Schreiberlinge in das Fuchs-Park-Stadion in Bamberg verschlagen, also quasi direkt vor die Haustür...

Die Amateure des FC Bayern waren zu Gast bei der Eintracht aus Bamberg. Und Mehmet Scholls Team wollte sich den Frust der letzten Niederlage gegen den VfL Frohnlach von der Seele schießen. Die Bamberger (Platz 18.), die zwar gut in die Saison gestartet sind, jedoch relativ schnell auch wieder einbrachen und nun schon den erwarteten Kampf gegen den Abstieg führen, erhofften sich trotzdem die ein oder andere gute Möglichkeit um den großen Gegner aus der bayerischen Landeshauptstadt in diesem Regionalliga-Duell zu ärgern. Wir vom Bertis Erben-Team nutzten diese Gelegenheit auch dazu, um relativ zeitig den Spaß anzugehen. Um 15 Uhr trafen wir uns in der Sportsbar Lewinsky's, um die ersten Pils zu genießen. Schnell gesellten sich andere rote und violette Fans hinzu und die Stimmung wurde rasch ausgelassen. Für manche in der Runde eindeutig zu ausgelassen - zumal der Anstoß eh erst um 19.30 Uhr angesetzt war.

Einfahrt des Bayernbusses aus Sicht Biergarten Volkspark

Wir machten uns dann gegen kurz vor 18 Uhr auf zum Stadion, wo schon einiges los war. Nachdem es im Vorfeld Meldungen gab, dass es doch ein beträchtliches Aufgebot an Bayern-Fans nach Bamberg verschlägt, machten wir uns rasch auf zum Ticketverkauf für den Gästeblock, wo es jedoch ohne Probleme noch Karten gab. Mit unseren Bambergern (und anders gearteten Fans) trafen wir uns im Volkspark-Biergarten wieder und vollzogen weiterhin das, was wir so konsequent um 15 Uhr begannen. Die gute Stimmung fesselte uns dann so sehr an die Bierbänke, dass wir erst kurz vor Anpfiff Richtung Gästeblock marschierten und uns somit einer langen Schlange gegenübersahen, die das gleiche Ziel hatte. Nichtsdestotrotz sollten wir noch rechtzeitig in den Block kommen.


Das Spiel selbst wurde klar bestimmt durch die Scholl-Truppe. Von Anfang an sollten keine Zweifel aufkommen, wer hier der Favorit ist. Zwingend jedoch war keine der Aktionen der Roten. Lediglich Patrick Weihrauch hatte eine wirklich herausragende Chance, die Oliver Scheufens mit etwas Glück vereiteln konnte. Die Eintracht konnte nur durch ein paar Konter den Kasten von Bayern-Torhüter Zingerle ernsthaft in Gefahr bringen, der jedoch herausragend parierte. Die Bayern legten ein beeindruckend hohes Tempo vor, aber irgendwie fehlte anscheinend noch bei dem einen und anderen die Passsicherheit. Und so konnten eigentlich gute Spielzüge letztendlich nicht zum Abschluss gebracht werden.

In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel ausgeglichener, ließ aber auch weiterhin die zwingenden Chancen vermissen. Erstaunlich war aber zu sehen, wie gut die Bamberger doch den ominösen Abgang von Peter Heyer verkraften. Man hätte ja gerade nach dieser Meldung gedacht, dass das Team Petr Škarabela auseinanderbricht, aber offenbar sind wohl nicht alle so traurig über den Abgang und das Team ist noch homogener geworden.
Das Spiel war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich spannend oder gut anzuschauen. Dafür gab es im Gästeblock die ein oder andere Pyro-Einlage, die dafür sorgte, dass die Polizei vermutlich zwei Lehrfilme á 90 Minuten mit diesem Material füllen könnte. Was die dort gefilmt haben, war ja unfassbar.


Erwähnen muss man unbedingt noch, dass das Fuchs-Park-Stadion mit 4.852 Zuschauern außerordentlich gut gefüllt war - und das für ein Regionalliga-Spiel. Respekt. War eine schöne Kulisse und zumindest im Gästeblock war eine gute Stimmung. Dass das Spiel am Ende, trotz der Beteiligung der neuen Münchner Bundesligaakteure Emre Can und Mitchell Weiser, 0:0 ausging, war etwas schade, aber Spaß hatten wir allemal.


Montagskolumne: Tim Wiese spielt Champions League, auf PS3…..

Nicht, dass die vergangene Woche langweilig gewesen wäre. Schließlich hatte die Nationalmannschaft endlich mal wieder ein Duell mit einem Gegner auf Augenhöhe, Uli Hoeneß stellte die geographischen Verhältnisse auf seiner neuen alten Fußballweltkarte vor und Kalle Rummenigge verwies auf die möglichen Folgen einer Expertentätigkeit. Aber nun endlich wieder Ligaalltag!

Auch wenn sich die Tabelle nach 3 Spieltagen noch nicht vollends sortiert hat, zeigen sich bereits einige Tendenzen. Quo vadis? Erfreulich ist die Entwicklung in Hannover, die Trainer Slomka von langer Hand plante und mit dem erfolgreichen Comeback von Leon Andreasen (oder für Rolf Töpperwien ‚Leon Andrööösen‘) eine besonders schöne Geschichte ist, die der Fußball schreibt. Ebenso erfrischend präsentieren sich die Nürnberger um ihren auf Standards spezialisierten Franken-Kagawa. Original fränkisch ausgesprochen schickt sich ‚Giotagge‘ an, die nächste japanische Bereicherung zu werden. Dortmunds Trainer Klopp stellte unter der Woche heraus, dass die Saision erst jetzt richtig losginge. Bayern und der BVB lösten ihre Aufgabe dementsprechend souverän. Martinez‘ erste direkte Torbeteiligung tröstete über den Ausfall von Robbery hinweg und auch die Dortmunder Verteidiger Hummels und Schmelzer haben ihr Lachen wiedergefunden - Leverkusen ist eben nicht Österreich! Bleibt zu hoffen, dass beide Teams die Leistung auch in der Champions League zeigen können und insbesondere die Dortmunder nicht schon wieder die Hosen voll haben, nur weil sie zu einem Auswärtsspiel fliegen müssen. So viel zu den positiven Erscheinungen!

Dass sich das Frankfurter Überraschungsteam dazu entschloss, den kleinen Hamburger Engel bei seiner Rückkehr gleich mit einer Niederlage zu begrüßen, grenzt schon fast an Majestätsbeleidigung. Es bleibt spannend, welchen seiner slavischen Kopfgeldjäger Herr Arnesen nun aus dem Hut zaubert, um sich zu rächen. Immerhin gibt der Verein ein einheitliches Bild ab, wenn es um die fehlende Struktur im Management, Vorstand, Trainerstab, Kader und sonstigen vermeintlichen Wohltätern geht. Und mal ehrlich: So ein Derby gegen St. Pauli in der 2. Liga wäre doch auch was… Die durchschnittliche Lebenserwartung der Reeperbahnbewohner soll übrigens auch 50 Jahre betragen – Zufall im Jubiläumsjahr der Bundesliga??? Fakt ist, dass es auch mit van der Vaart sehr schwer wird, sofern nicht endlich Ruhe im Verein einkehrt und sich jeder ausschließlich auf seine Arbeit konzentriert. Bisher ist der HSV leider das Gegenstück zu der Arbeit, die aus Hannover oder Nürnberg anzuerkennen sind.

Natürlich geben auch wir unseren Senf zum Aufreger des Spieltags ab: Der Platzverweis des hannoverschen Matchwinners Szabolcs Huszti, der seinen Emotionen nach dem Siegtreffer freien Lauf ließ. Über die Sinnhaftigkeit der gelbe Karte für’s Trikotausziehen, das Zaunbesteigen und vor allem die Doppelbestrafung darf sicher an anderer Stelle gestritten werden. Doch dabei muss man aufpassen, was Gegenstand der Diskussion ist. Sogar Schiedsrichter Aytekin tat es um Huszti leid – und damit tut mir der Schiri leid. Natürlich musste er den Platzverweis geben. Es hat für mich nichts mit mangelndem Fingerspitzengefühl zu tun, sondern es war schlicht regelkonform. Anderenfalls wäre der Schiri der Dumme gewesen… Auch hier gilt, dass die Unwissenheit ob der drohenden Doppelbestrafung, die der Ungar nach dem Spiel sogar zugab, nicht vor Strafe schützt. Selbst wenn er es gewusst hätte, weiß ich nicht, ob er im Eifer des Gefechts nicht genau so gehandelt hätte. Sei’s drum, es ist auch müßig: Es wird allen eine Lehre sein und Tim Wiese freuen. Der hat nächste Woche vom Ungar nämlich nichts zu befürchten und kann sich voll und ganz der Champions League auf seinem Fernseher widmen. Erst auf ZDF und in HD, später noch eine Runde auf der Konsole (vielleicht spielt Mo Idrissou mit). Dass er sich seinen Hoffenheimaufenthalt sowie seine eigene Leistung erfolgreicher vorgestellt hat, steht außer Frage. Und Bremen hätte er wohl eh verlassen müssen. Aber seine Aussage, bei einem international ambitionierten Team anheuern zu wollen, birgt einiges an Ironie – und genau daran wird sich der Kraichgauer Winnetou nun messen lassen müssen. Selbst der Berliner AK war eine Nummer zu groß und wie sich nun herausstellt, war es damals kein Betriebsunfall bei nun schon 15 Gegentore in vier Pflichtspielen. Viel Arbeit kommt auf die Hoffenheimer zu und Wiese muss seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden. Von seinem optischen Vorbild des Häuptlings der Apachen kann er sich sicher etwas abschauen…

Lieber Tim, wir von Bertis Erben wünschen Dir und den deutschen Mannschaften in Champions- und Euro League viel Erfolg. Alles weitere wird sich zeigen, die nächste Woche verspricht wieder mal spannend zu werden! Freuen wir uns auf Andrööösen, Kiyotake, die Champions League und Karl May

(SeSa)

Montag, 3. September 2012

Von Championsleague Träumen, dem großen Geld und sonstigen Fehlgriffen

Wir haben den ersten Spieltag mal schön links liegen lassen, da unser ganzes Autorenteam in Arbeit versank. Nun aber geht es wieder los mit der Montagskolumne. Und der Ilan war der erste, der sich ein Herz gefasst hat:



Es scheint eine der attraktivsten Bundesliga Saisons der Geschichte zu werden.
Dies liegt allerdings nicht nur an den super schnellen Spielen die man auch dieses Wochenende wieder sehen durfte, sondern auch an persönlichen und von Vereinen definierten Zielen.

1899 Hoffenheim hat es geschafft konstante Leistung zu bringen und spielt gegen Frankfurt zuhause 0:4. Ein Tim Wiese der ankündigte wieder International spielen zu wollen, hätte wahrscheinlich besser einen Vertrag beim Berliner Athletik Klub 07 unterschreiben. Die Wahrscheinlichkeit seine Ziele zu erreichen erscheint mir bei solchen Leistungen dort höher als bei der TSG. Das große Geld, welches in Hoffenheim Jahr für Jahr ausgegeben wird scheint keinen Erfolg zu bringen. Aber sind sie damit alleine?
Nein natürlich nicht. Wenn man sich den VfL Wolfsburg anguckt, sieht man auch hier eine Verschwendung finanzieller Mittel die seines Gleichen sucht. Die Dominanz die 96 ausstrahlte schien Wolfsburg dermaßen verunsichert zu haben, sodass 96 60 Minuten Spitzenfußball reichte um 4:0 zu führen. Was danach kam kann nur noch als Deklassierung bezeichnet werden. Es war pure Nachbarfreundschaft, dass 96 Wolfsburg nicht noch vier weitere eingeschenkte. Die gute Leistung vom Stuttgartspiel schien eine Ausnahme zu sein. Und die besseren Bedingungen in Wolfsburg, die Pogatetz anführte um seinen Wechsel zu begründen, scheint auch nur eine Form des Schönredens zu sein, um zu einem so herzlosen Verein zu gehen. Das internationale Geschäft?! Mehr als unwahrscheinlich.
Was macht der Meister aus Dortmund mit seinen Millionentransfers?
Eine Leistung bringen, die man so nicht von ihnen gewohnt ist. Eine sehr wackelige Abwehr und ein Mario Götze auf der Bank. Dieser kommt erst in der zweiten Halbzeit! Die ersten zwei Spieltage sind eine Art Beruhigungspille für alle Bayernfans, weil sie gezeigt haben, dass der BVB nicht immer so weiterspielen kann. Es bleibt zu beobachten, inwieweit Reus und Götze Kagawa ersetzen können.. Das Resultat ist ein 1:1 gegen Nürnberg.
Das hilft wem? Natürlich dem FCB . Dieser ist wohl der einzige Verein, der offen sagt, dass er Meister werden will. Dass das Erfolg haben wird liegt an zwei Gründen. Es ist der Verein der weltweit am Besten wirtschaftet. Zweiten ist es dort Gewohnheit diese Ansprüche zu stellen. Solange 40 Mio. Transfers keine Gewohnheit werden, wird die Bayernfamilie auch weiter ihre Kultur leben.
Und genau das ist der springende Punkt, daran mangelt es einfach in Wolfsburg und Hoffenheim. Bei Leverkusen reicht es deswegen nicht zum großen Erfolg und bei Hamburg wird man sehen, ob eine schlechte Vereinsführung den Charakter eines Dinosauriers zerstören kann. Dass es ohne Geld gehen kann beweisen Vereine wie Hannover, Frankfurt, Nürnberg, Bremen etc.

Ich bin gespannt, zu welchen Ergebnissen selbsternannte CL Aspiranten kommen werden. Ob sich die größere Leidenschaft auch über 34 Spieltage lohnen wird, wird man sehen. Dass diese einen großen Teil des Erfolges ausmacht hat man ja schon im Pokal gesehen.
Gute Erholung in der Länderspielpause!

(IS)