Montag, 23. April 2012

Montagskolumne: Eine neue Gewaltdimension


In unserer heutigen Kolumne wollen wir uns zuerst mit einem Thema auseinandersetzen, dass uns sehr zu denken gegeben hat.
Es geht um den Angriff auf Michal Kadlec durch zwei (angebliche!) Kölner Hooligans in der Nacht von Samstag zu Sonntag in einer Kölner Discothek.
Diese Tat ist unfassbar, jedoch leider nur der absolute Tiefpunkt einer Serie von Gewaltakten in den letzten Wochen und Monaten. Dass dabei Kölner „Fans“ wiederholt in den Fokus geraten, ist äußerst beschämend und gibt zu denken, wie die Kölner Fanszene aufgestellt ist, dass solche Taten wie diese, oder aber auch die Vorfälle auf diversen Autobahnen des Landes, nicht stärker verurteilt und innerhalb der Szene auch aufgeklärt werden. Abschreckungspotential scheint nicht geschaffen worden zu sein. Da ist es keine Entschuldigung, dass der Verein wiederholt der 2. Liga entgegenrast und die Strukturen innerhalb des Club eher als chaotisch einzustufen sind.

Traurig ist aber auch, wie die deutsche Presse auf den Vorfall reagiert. Die Berichterstattung ist nüchtern und wenn Empörung im Beitrag zum Vorschein kommt, dann meist nur in einem Zitat befragter Vereins- oder Verbandsfunktionäre. Während man in Italien die Würde abgibt (?), so scheint man hier, so zumindest der Eindruck, mit einem tätlichen Angriff auf einen Spieler gerechnet zu haben. Es soll hier keine Panik verbreitet werden, oder wieder unnötig eine Diskussion über das Fantum in der Bundesrepublik aufgeworfen werden, doch tätliche Angriffe auf Spieler sind eine ganze neue Dimension und nicht nur eine einmaliger Zwischenfall in Köln.

Eine etwas positivere Nachricht gibt es Dortmund. Der BVB hat sich vorzeitig zum Deutschen Meister 2012 gekürt. Und das wohl zurecht. Wer innerhalb kürzester Zeit den zweit-, dritt- und viertplatzierten der Liga schlägt und seit einem so langen Zeitraum ohne Niederlage an der Spitze steht, wird verdient Meister. Auch wenn es einem Bayern-Fan wie mir wehtut, das zu sehen. Eine Wachablösung, wie es einige ehemalige Trainer und Medienvertreter sehen wollen, ist dies jedoch nicht. Der BVB spielt seit zwei Jahren überragenden Fussball, doch ich denke nicht, dass sie dies noch im nächsten Jahr aufrecht erhalten können. Konflikte wie bei Barrios werden auch mit anderen Spielern auftreten, und vielleicht bald nicht mit so viel Ruhe über die Bühne gehen. Auch möchte ich anzweifeln, dass ein Marco Reus auch im kommenden Jahr eine so überragende Saison spielt, wie die jetzige. Wird vielleicht sogar der vielbeschworene Hunger nach zwei Meistertiteln in Folge abhanden kommen? Spekulationen, Spekulationen.

Aber noch ist diese Saison nicht rum und uns erwarten mindestens noch ein spannendes Halbfinale am Mittwoch in Madrid und das deutsche Clásico in Berlin.

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