In unserer heutigen Kolumne wollen wir uns zuerst mit einem
Thema auseinandersetzen, dass uns sehr zu denken gegeben hat.
Es geht um den Angriff auf Michal Kadlec durch zwei (angebliche!) Kölner
Hooligans in der Nacht von Samstag zu Sonntag in einer Kölner Discothek.
Diese Tat ist unfassbar, jedoch leider nur der absolute
Tiefpunkt einer Serie von Gewaltakten in den letzten Wochen und Monaten. Dass
dabei Kölner „Fans“ wiederholt in den Fokus geraten, ist äußerst beschämend und
gibt zu denken, wie die Kölner Fanszene aufgestellt ist, dass solche Taten wie
diese, oder aber auch die Vorfälle auf diversen Autobahnen des Landes, nicht stärker verurteilt und innerhalb der Szene auch aufgeklärt werden. Abschreckungspotential
scheint nicht geschaffen worden zu sein. Da ist es keine Entschuldigung, dass
der Verein wiederholt der 2. Liga entgegenrast und die Strukturen
innerhalb des Club eher als chaotisch einzustufen sind.
Traurig ist aber auch, wie die deutsche Presse auf den
Vorfall reagiert. Die Berichterstattung ist nüchtern und wenn Empörung im
Beitrag zum Vorschein kommt, dann meist nur in einem Zitat befragter Vereins-
oder Verbandsfunktionäre. Während man in Italien die Würde abgibt (?), so
scheint man hier, so zumindest der Eindruck, mit einem tätlichen Angriff auf
einen Spieler gerechnet zu haben. Es soll hier keine Panik verbreitet werden,
oder wieder unnötig eine Diskussion über das Fantum in der Bundesrepublik
aufgeworfen werden, doch tätliche Angriffe auf Spieler sind eine ganze neue
Dimension und nicht nur eine einmaliger Zwischenfall in Köln.
Eine etwas positivere Nachricht gibt es Dortmund. Der BVB
hat sich vorzeitig zum Deutschen Meister 2012 gekürt. Und das wohl zurecht. Wer
innerhalb kürzester Zeit den zweit-, dritt- und viertplatzierten der Liga schlägt
und seit einem so langen Zeitraum ohne Niederlage an der Spitze steht, wird
verdient Meister. Auch wenn es einem Bayern-Fan wie mir wehtut, das zu sehen. Eine
Wachablösung, wie es einige ehemalige Trainer und Medienvertreter sehen wollen,
ist dies jedoch nicht. Der BVB spielt seit zwei Jahren überragenden Fussball,
doch ich denke nicht, dass sie dies noch im nächsten Jahr aufrecht erhalten
können. Konflikte wie bei Barrios werden auch mit anderen Spielern auftreten,
und vielleicht bald nicht mit so viel Ruhe über die Bühne gehen. Auch möchte ich anzweifeln, dass ein Marco Reus auch im kommenden Jahr eine so
überragende Saison spielt, wie die jetzige. Wird vielleicht sogar der vielbeschworene Hunger nach zwei Meistertiteln in Folge abhanden kommen? Spekulationen, Spekulationen.
Aber noch ist diese Saison nicht
rum und uns erwarten mindestens noch ein spannendes Halbfinale am Mittwoch in
Madrid und das deutsche Clásico in Berlin.
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