Donnerstag, 12. April 2012

Mo-nnerstagskolumne: Was vom Spieltag übrig blieb…

Groß war die Vorfreude und das Spiel wurde gar zum Gigantenduell erkoren. Es war gar die Rede vom Deutschen „El Clasico“. Nun sind die 90 Minuten hinter uns und wenn wir ehrlich sind, war es ein Spiel, das kein besonderes Alleinstellungsmerkmal hat. Immerhin gab es einen Sieger…
Das Bewerbungsschreiben um die Vormachtstellung im Deutschen Fußball wurde jedenfalls auf einigermaßen eindrucksvolle Weise eingereicht. Und zwar nicht mit dem Antlitz eines schwarz-gelben Teenagers, sondern mittlerweile ganz souverän und weitestgehend ohne Hautunreinheiten. Denn wer zum vierten Mal in Serie das direkte Duell gegen den FCB gewinnt, der scheint sich entsprechend gepflegt zu haben. Das Besondere daran: Jeder Bayern-Spieler konnte sich gestern Anschauungsunterricht nehmen und höchstpersönlich davon überzeugen. Nur die kleinen Päckchen zur Probe wurden leider nicht verteilt. Daher muss der FC Bayern auch auf eigene Hausmittel zurückgreifen, um die Blessuren des Zermürbungskampfes zu lindern. Die Borussen scheinen gereift zu sein! Im Gegenteil scheint es gar, als hätten sich die Borussen den Dusel der Bayern zu Eigen gemacht. Aber vielleicht haben Robben (ganz offensichtlich) & Co ja einfach nur die Meisterflatter bekommen….
Doch der mahnende Finger sei gehoben. Wer gackert, der muss auch Eier legen oder weniger verblühmt: Eigentum verpflichtet! Der Sieg ist schön und gut. Doch muss der BVB seine Ambitionen in der nächsten Saison auch international unterfüttern. Die Leistungen in der Bundesliga müssen dann auch international erbracht werden. Insofern überlasse ich Euch die Antwort auf die Frage, ob (und für wie lange) der BVB sportlich nun tatsächlich auf Augenhöhe mit dem FC Bayern steht.
Von dem Begriff El Clasico möchte ich übrigens bewusst Abstand nehmen. Denn dabei schwingt für mich automatisch mit, dass zwei hochverschuldeten Teams die Absolution erteilt worden ist und der Rest vor sich hin plätschert. Denn das genaue Gegenteil haben wir hier: Die Bundesliga lebt davon, dass ein Kellerkind den Dritten der Tabelle aus dem Stadion schießt, dass diese Saison sogar der letzte verbliebene Bundesligadino zittern muss, dass Augsburg doch die Klasse zu halten scheint, dass wir einen wahren Meisterkampf haben, dass, dass, dass…. , auch wenn einige auf diese Spannung gern verzichten wollen würden.
Ob Gigantenduell oder Abstiegsgespenst, Meisterflatter mit oder ohne Augenhöhe: Die Wortschöpfungen vertragen sicher noch mehr Kreativität. Entscheidend ist jedoch der Inhalt. Und genau das ist es, was vom Spieltag übrig bleibt – wenn man so will nämlich im besten Sinne nichts. Keine endgültige Entscheidung ist getroffen, sondern vielmehr steigt dafür die (Vor-)Freude auf die vier verbleibenden Spieltage und jene Unwägbarkeiten, die sich bis zum 5. Mai noch einstellen mögen. In dieser Hinsicht haben wir hier viel mehr zu bieten als einzig den ewigen Kampf zwischen Barcelona und Real Madrid. Freuen wir uns, genießen wir es!
(SeSa)

1 Kommentar:

  1. Also die Vormachtstellung im Fussball hat der BVB noch lange nicht. Und das Spiel war insgesamt gesehen wohl mehr als ausgeglichen, so dass man auch nicht von 'Anschauungsunterricht' sprechen kann.
    Der einzige, der eine Lehrstunde dringend nötig hätte, ist der Herr Subotic - und zwar in Fair Play.

    AntwortenLöschen